Johanns Erfahrungen

Vorweg möchte ich sagen, dass ich schon weit mehr als mein jetziges Körpergewicht mit diversen Diäten verloren habe. Ich nehme eigentlich sehr gut ab, was auch an der eisernen Disziplin lag, die ich bei den Diäten zu Tage legte.

So viel ich aber auch abnahm, nach zwei oder drei Jahren hatte ich wieder mein altes Übergewicht erreicht.

Im März 2002 begann ich nun wieder mal mit einer Diät. Ausschlaggebend war mein starkes Übergewicht von ca. 25 kg und meine mangelhafte Kondition, die es mir unmöglich machte, mal mit Kollegen ein Skitour oder ähnliches zu machen.
Da es um diese Zeit mit Sport im freien noch nicht so gut aussah, kaufte ich mir einen Ergometer der, wie sich herausstellte, im weiteren Verlauf sehr hilfreich war.

Nun begann sie also wieder meine Diät. Ich hungerte so vor mich hin und begann sehr vorsichtig mit dem Training. Der Erfolg war gar nicht so schlecht. Im ersten Monat hatte ich bereits 7 kg verloren. Und freute mich riesig. Nur der Hunger nach Süßigkeiten war schon sehr groß.

Nun fing ich aber schon zu denken an, was wohl sein wird in der Zeit nach der Diät? Werde ich wieder alles zunehmen und warum? Abgesehen davon, dass ich zu große Mengen aß, wusste ich schon, dass das was ich aß, nicht das beste war. Viel zu viel Fast Food, denn aufwärmen war ja praktischer als selbst zu kochen. Außerdem war alles viel zu Fett und zu süß.

Im Nachhinein gesehen, glaube ich, dass ich Zuckersüchtig war. Meine Gier nach Süßem war unersättlich. Eis, Schokolade, Kuchen alles war gern gesehen.

Durch Zufall stieß ich beim stöbern bei Amazon auf Dr. Bruker. Ich bestellte die Bücher “Das große Dr. M. O. Bruker – Ernährungsbuch” und “Idealgewicht ohne Hungerkur”. Sofort war ich von der ganzen Thematik “Vollwertkost” fasziniert und begann mich immer tiefer in die Materie einzuarbeiten. Seiten wie diese hier, bzw. das Vollwertforum haben mir durch die Beiträge langjähriger Vollwertköstler sehr geholfen, das theoretische auch in die Praxis umzusetzen.

Nach dem Studium der Bücher, dauerte es nur wenige Tage und es musste sofort eine Getreidemühle her. Auch einen Flocker zur Bereitung von Haferflocken habe ich mir zugelegt.

Mit dem neuen Wissen und der neuen Ausstattung begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Die Diät wurde sofort abgebrochen, nicht vollwertige Lebensmittel bzw. Süßigkeiten wurden an Verwandte verteilt. Hier auch ein großes Lob an meine Frau, die mich voll unterstützte, wenn auch selber nicht ganz so konsequent wie ich.

Ich hielt mich ganz an die Regeln von Dr. Bruker, bei denen es 4 Sachen gibt die man nie essen soll bzw. 4 Sachen die man täglich essen sollte und lebte es meiner Verwandtschaft vor, wie einfach es geht.

Obwohl ich keine Diät mehr hielt und auch wieder normale Portionen zu mir nahm, purzelte in den nächsten Monaten mein Gewicht herunter. Mein Anfangsgewicht war 108 kg und momentan stehe ich bei 83 kg.

Fairerweise muss ich schon gestehen, dass der Sport auch das seine zum abnehmen beigetragen hat. Das kontrollierte Training mit Pulsmessung kann ich nur jedem raten. Allzu schnell trainiert man ohne Pulsmesser in einem viel zu hohen Pulsbereich.

Meine Ernährung ist schon sehr Vollwertig nach Dr. Bruker und Dr. Kollath, wenn auch nicht ganz Vegetarisch. Auf Fleisch bzw. Fleischprodukte kann ich sehr gut verzichten, aber auf Eier Milch Käse und selbst bereiteten Joghurt will ich nicht verzichten. Von den Süßigkeiten aus Zuckerproduktion bin ich auch vollkommen abgekommen, wenngleich ich gerne Süßigkeiten in Form von Obst oder mal auch einen selbstgebackenen Vollwertkuchen mag.

Was hat es mir nun gebracht?

Körperlich gesehen waren bei mir drei Sachen, bei der mir die Vollwertkost sofort geholfen hat. 1.) die Gewichtsreduktion, 2.) wurde ich innerhalb weniger Tage mein lästiges Sodbrennen los, an dem ich schon so lange litt, 3.) meine Probleme mit dem häufigem Durchfall waren nach kurzer Zeit wie weggeblasen. Hinzu kommt noch die Vorbeugung der Zivilisationskrankheiten.

Seelisch gesehen bin ich ein ganz neuer Mensch geworden. Ich habe ein völlig neues Selbstwertgefühl entwickelt und fühle mich wohl wie ich bin. Außerdem habe ich gelernt auf die Signale meines Körpers zu achten.

Mit welchen Schwierigkeiten hatte (habe) ich zu leben?

Viele Leute in meinem Umfeld betrachten mich aufgrund meiner neuen Ernährung als “Spinner”. Ich müsste ja auf so vieles verzichten sagen sie. Aber sie wollen es nicht verstehen, dass man auf viele Sachen einfach gar keinen Appetit mehr hat. Ich gehe heute an Schokoladen etc. vorbei, ohne auch nur einen Gedanken zu verschwenden, das mir so was schmecken könnte. Es gefällt zwar allen, dass man hier ohne zu hungern abnehmen kann, aber umsetzen wollen es dann die wenigsten.

Die meisten essen auch meine Vollwertsachen sehr gerne, speziell mein Vollkornbrot und Vollkornkuchen, aber selber zubereiten möchte es keiner.

Am Anfang war ich so Euphorisch, dass ich jeden zur Vollwertkost bekehren wollte. Nun halte ich es so, dass wenn jemand von mir Informationen haben will, rede ich sehr gerne darüber, aber ich zwinge mich niemanden auf. Ich sehe es ungefähr so: Leute die bei einer Weggabelung Richtung Sumpf gehen wollen, versuche ich durch Aufklärung den richtigen Weg zu weisen. Welchen Weg sie dann einschlagen, bleibt ihnen überlassen (Habe es irgendwo so ähnlich mal gelesen).

Bin ich mal wo auf Besuch, wo es unumgänglich ist, etwas nicht vollwertiges zu essen, probiere ich halt eine Kleinigkeit um nicht unhöflich zu sein. Könnte mir aber nicht vorstellen immer so leben zu müssen.

Schlusssatz:

Ich bereue keinen Tag, seit ich auf Vollwert umgestiegen bin. Ich bereue aber die langen Jahre in denen ich mich nicht Vollwertig ernährt habe.

Aus tiefer Überzeugung kann ich nur jeden raten, sich über Vollwerternährung zu Informieren und einen Versuch zu wagen

Johann

[Home] [Gesundheit] [Erfahrungsberichte] [Martinas Erfahrungen] [Joachims Erfahrungen] [Johanns Erfahrungen] [Vollwert-Forum] [Die Frischkostwoche] [Links] [Impressum]