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Das interessante an meinen Erfahrungen mit der Vollwertkost und dem Abnehmen ist eigentlich, daß ich gar nicht abnehmen wollte. Im Dezember 98 wog ich irgendetwas um die 125 Kilo - genauer weiß ich das nicht mehr, denn die Waage und ich mochten uns nicht besonders. Im Grunde war mir schon bewußt, daß ich eigentlich etwas tun müsste, aber wie viele andere auch redete ich mir ein, daß ich mich doch eigentlich wohl fühlte. Zu dieser Zeit passierte aber etwas in unserem Leben - meine Frau und ich beschlossen nach dem ‘Erlebnis’ einer Sendung über Putenzucht und Massentierhaltung unseren Fleischkonsum komplett aufzugeben und Vegetarier zu werden. Von einem Tag auf den anderen. Heute sehe ich diesen Entschluß als das Beste an, was mir je passiert ist. Es war der zentrale Wendepunkt in meinem Leben. Als frischgebackener Vegetarier versuchten wir nun, unsere Ernährung entsprechend auszurichten, was kein großes Problem war - bis auf die Milch. So ganz sicher war ich mir nicht, wie ich Milch nun einschätzen sollte und so ging ich auf die Suche. Ich stolperte dann mehr oder wenige zufällig über ein Buch von Dr M. O. Bruker “Der Murks mit der Milch” und fand das dort gesagte eigentlich sehr schlüssig. Auch meine bisherigen Erfahrungen deuteten darauf hin, daß die Aussagen in dem Buch nicht so ganz falsch sein können. Das Buch handelte nun aber nicht nur von der Milch, sondern auch von der gesamten Ernährung - unter anderem wurde beschrieben, welchen Einfluß unsere heutige durch die Zivilisation geprägte Ernährung auf die Gesundheit hat. Da wir ja nun sowieso schon am Umstellen der Ernährung waren, lag es nahe, den kleinen Schritt dann auch noch zu machen und einfach mal auszuprobieren, ob wir uns damit besser fühlten. Wohlgemerkt: Ich hatte immer noch keine Absicht, abzunehmen und das Thema wurde in dem Buch - wenn überhaupt - auch nur am Rande erwähnt. Im Januar 99 bemerkte ich dann aber langsam doch deutliche Veränderungen. Der Gürtel konnte plötzlich im nächsten Loch geschlossen werden, die Hosen waren etwas weiter... Seltsam. Nachdem das den ganzen Januar anhielt, beschloß ich, das doch mal etwas genauer zu untersuchen, vor allem, weil meine Ernährung seit der Umstellung eher fett- und Kalorienreicher geworden war und das war mir dann doch absolut unverständlich. Erstmal suchte ich das lange zur Seite gelegte Buch wieder heraus und suchte dort nach Hinweisen. Und tatsächlich: In der Literaturliste war ein Buch aufgeführt, das sich mit dem Thema beschäftigt: “Idealgewicht ohne Hungerkur”, ebenfalls von M.O.Bruker. Das bestellte ich mir natürlich und fand dort auch die Erklärungen, warum ich plötzlich abnahm: Es sind nicht die Kalorien, die zu Übergewicht führen, sondern eine jahrelange Fehlernährung mit stark verarbeiteter Nahrung. Also ein Qualitätsproblem, kein Mengenproblem. Das erklärte natürlich einiges. Um die Sache genauer festzuhalten, freundete ich mich doch wieder mit unserer Waage an und begann mit regelmäßig zu wiegen. Die Daten übertrug ich in eine Tabelle und machte ein kleines Diagramm daraus. Das Ergebnis sieht man hier: |
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Wie man sieht, schwankte das alles zwar durchaus mehr oder weniger heftig, aber das Gewicht ging langsam aber sicher nach unten. Die schwarze Gerade ist mit 100g/Tag angelegt, aber mein Gewicht sank etwas schneller. Die Unregelmäßigkeit Mitte April entstand durch eine Magen-Darm-Grippe, die ich mir eingefangen hatte. Interessanterweise stagnierte die Abnahme kurz zuvor - ein Effekt, der darauf schließen läßt, daß der Körper hier wohl andere Sorgen hatte... Im Mai hörte ich dann auf, die Daten zu notieren. Hätte ich das weiterhin getan, würde man eine Kurve sehen, die sich langsam abflacht und sich immer mehr der 91 Kilo Marke annähert. Weniger als 91 Kilo wurden es bisher mit normaler Vollwertkost nicht. Ich habe aber seit kurzem den Frischkostanteil in meiner Ernährung drastisch erhöht und so langsam scheint sich da wieder etwas zu bewegen. Die Vollwerternährung ist ja ihrem Wesen nach auf Prävention, also auf die Vermeidung von Krankheiten ausgelegt. Zur Heilung von Krankheiten reicht sie manchmal nicht aus und dann funktioniert das nur über eine sehr naturbelassene Ernährung, eventuell ist dann eine reine Frischkost nötig. Auf der anderen Seite bin ich mit meinem Gewicht aber auch so schon zufrieden - immerhin habe ich 25 bis 30 Kilo verloren und kann heute essen, was und soviel ich möchte ohne mir Gedanken über Kalorien, Fettgehalt, Menge usw. machen zu müssen. Ich muß nur auf die Naturbelassenheit achten und das ist ja nicht weiter schwer. Einige nette Nebeneffekte möchte ich noch erwähnen. Ich habe nämlich nicht nur viel gewicht verloren, sondern auch meine Allergie, dich ich seit über dreißig Jahren hatte und die immer schlimmer wurde. Seit der Ernährungsumstellung wurde sie mit jedem Jahr schwächer und blieb 2002 erstmals vollständig aus. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt war, daß ich seitdem nie wieder Sodbrenne oder Magenbeschwerden hatte, die vorher doch des öfteren auftraten. Ich kann mich nicht erinnern, seitdem jemals wieder Sodbrennen gehabt zu haben - und allein das wäre mir schon die Umstellung wert gewesen... :) ©Joachim Nock |
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